Informationen zu Demenz

Demenz geht uns alle an!

Menschen mit Demenz begegnen uns überall, in der Familie, bei der Arbeit oder im Verein, beim Einkaufen, auf der Straße…

In Deutschland leben aktuell circa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Infolge der demografischen Entwicklung nimmt die Zahl der Betroffenen zu. Die Mehrzahl lebt zuhause, alleine oder mit der Unterstützung von Zu- und Angehörigen und/oder ambulanten Hilfen. 

Wie wir alle, wollen auch sie möglichst lange selbstbestimmt leben und Teil unserer Gemeinschaft sein und bleiben. Damit dies gelingt, braucht es Wissen und Verständnis für diese Erkrankung und manchmal ein offenes Ohr und helfende Hände für Betroffene und Angehörige (siehe auch „Veranstaltungen“ und „Hilfen in Heidelberg“).


Alzheimer ist Demenz, jedoch nicht jede Demenz ist Alzheimer!
DEMENZ

Demenz ist ein Überbegriff für unterschiedliche Erkrankungen. Gemeinsam ist diesen, dass es durch Veränderungen im Gehirn u.a. zum Abbau kognitiver Fähigkeiten wie Lernen und Gedächtnis, Orientierung und Urteilsvermögen kommt, die bei Fortschreiten die Alltagskompetenz beeinträchtigen. Der Krankheitsverlauf ist jedoch sehr individuell. Die Wahrscheinlichkeit an einer Demenz zu erkranken steigt mit zunehmendem Lebensalter.

Aber auch andere Erkrankungen können die genannten Symptome verursachen, nicht jede Vergesslichkeit ist also mit einer beginnenden Demenz gleichzusetzen. Wichtig ist deshalb eine frühzeitige (Differential)Diagnostik durch in Demenzfragen kompetente Fachpersonen, um eine adäquate Behandlung und Vorsorge einleiten zu können (Hilfe in Heidelberg - Medizinische Versorgung).

Für weiterführende Informationen rund um das Thema Demenz möchten wir Sie auf die Seite der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG) sowie deren Landesverband in Baden-Württemberg verweisen. Hier finden Betroffene und Angehörige sehr umfangreiches und aktuelles Infomaterial sowie hilfreiche weiterführende Adressen und Links rund um das Thema Demenz.


Demenz - Die häufigsten Irrtümer

Ich bin noch gar nicht so alt – da muss ich mir keine Gedanken über Demenz machen. Wir werden immer älter, und je älter wir werden, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken. Doch auch Menschen um die 50 können bereits von einer Demenzerkrankung betroffen sein. Es ist also sinnvoll, sich mit Demenz zu beschäftigen, denn je besser wir informiert sind, desto besser können wir damit umgehen, wenn wir tatsächlich mit dem Thema konfrontiert werden.

Es ist völlig normal, dass das Gehirn im Alter abbaut. Nein, man muss im Alter nicht zwangsläufig geistig abbauen oder eine Demenz entwickeln. Alle Erkenntnisse der neueren Hirnforschung besagen, dass wir bis ins höchste Alter lernfähig sind. Voraussetzung ist allerdings ein organisch gesundes Gehirn.

Man kann eine Demenz nicht verhindern. Es stimmt: Wirklich gesicherte Erkenntnisse über eine Vorbeugung, die eine Demenz verhindert, gibt es nicht. Trotzdem gibt es viele Hinweise, wie man möglichst gesund alt wird bzw. eine Demenzerkrankung zumindest hinauszögern kann. Ratsam ist in jedem Fall körperliche und geistige Aktivität, eine ausgewogene Ernährung (Stichwort Mittelmeerkost), die Behandlung von Risikofaktoren (z.B. Schwerhörigkeit, Bluthochdruck) und eine gute soziale Einbindung.

Eine Demenz ist für die Erkrankten nicht schlimm, sie merken ja nichts davon. Menschen, die an einer Demenz erkranken, spüren besonders in der Anfangsphase sehr deutlich, dass sich etwas verändert. Sie erleben ihre Einschränkungen, auch wenn sie das nicht nach außen zeigen und benennen. Erst in sehr fortgeschrittenem Stadium verlieren sie das Bewusstsein für die Situation und können sie nicht mehr reflektieren. Menschen mit Demenz bleiben aber gefühlsmäßig bis zuletzt erreichbar, auch wenn Worte längst versagen.

Eine Diagnose ist unnötig, man kann ja sowieso nichts tun. Eine möglichst frühe und möglichst differenzierte Diagnose ist von größter Bedeutung: Zum einen gibt es heilbare Formen von Demenzerkrankungen, die man abklären und ausschließen muss. Zum anderen gibt eine eindeutige Diagnose Sicherheit und ermöglicht klare Weichenstellungen für die weitere Lebensplanung oder erforderliche Veränderungen im häuslichen Alltag.

Text: Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. | Selbsthilfe Demenz